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sieben tage-sieben inseln - langeoog

Langeoog, Distanz 10,5km, Start um 12:00 Uhr am Kurzentrum, "Slooploop"

Der Tag fängt gut an: Als man mich beim Frühstück nach der Zimmernummer fragt, nenne ich im Brustton der Überzeugung meine Startnummer... Die Oberschenkel sind schwer, die Wadenmuskel hart - auch die Selbstmassage hilft da nix. Die ungewohnten Stopps während des Runs machen sich eben bemerkbar. Der Ablauf am Morgen wiederholt sich: Der Bus bringt zur Fähre, die Fähre zur Insel, nur heute schiebt sich noch die bunte Langeooger Bimmelbahn dazwischen. Ich mag es immer sehr, wenn ich mich raushänge und dabei den Fahrtwind spüre.  Dann fallen wir im trubeligen Städtchen ein und bringen die Touristen aus ihrer Ruhe. Viel Zeit vor dem Start ist heute nicht, ich strecke die Beine aus solange es noch geht und beobachte vom Strandkorb aus das Vorbereiten der Anderen. Und dann heißt es auch schon: Auf zum "Slooploop".

Strand, Sand, Dünen - und Sonne. Wie von mir insgeheim bestellt, reißt die Sonne sich ein Loch in die Wolken, nachdem es den lieben langen Vormittag nur genieselt hat. Wer optimistischerweise die Sonnencreme nicht vergessen hatte war jetzt klar im Vorteil. Nach dem Einstieg in die Dünen stürzt sich der ganze Trupp den Hang hinab zum Strand - der Untergrund bestimmt nun das jeweilige Tempo. Meine Beine erholen sich und ich finde es einfach nur genial am Wasser entlang zu laufen, die Sonne im Gesicht, den weichen Sand unter den Füßen. Als es wieder die Stranddüne aufwärts geht, wird's haarig. Also Zähne zusammenbeißen und durch, hinab und entlang am Wattenmeer. Alles ist so grün auf Langeoog, dazwischen die Heckenrosen, Holunderbüsche und hunderte Läufer - ein schönes Bild von oben. Es wird warm und die Wasserstelle bei Kilometer sieben heiß ersehnt. Mark gibt megaphonisch den Motivatior: "Nur noch einen Kilometer bis zum Wasser!" und wir rennen tapfer weiter an Longhorns in der Wasserstelle (so viel Zeit muss sein) vorbei und die restlichen drei Kilometer zum Ort zurück.

Ein Weizenbier, eine Spaghetti Bolognese und eine Dusche später laufe ich in Richtung Strand. Der Duft der Heckenrosen ist unglaublich und begleitet mich über die ganze Insel. Als ich zum Strand komme, bin ich erst mal von der Farbstimmung überwältigt, die mich empfängt: Weißer Sand, blaues Meer und der grasgrüne Algenstreifen ergeben zusammen mit den bunten Strandkörben ein Farbharmonie, die man besser nicht hätte komponieren können. Der Turm der katholischen Kirche, den ich von weitem sehe zieht mich magisch an - ein ganz schön eigenwilliger Bau für eine Inselkirche. Zum Abschied gibts noch ein Konzert vom Seebär und dann rattert die Inselbahn mit uns und den müden Knochen in der Abendsonne zum Hafen.

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