im nomadenjahr - new years eve in munic

Silvester in München - die Entscheidung fällt zufällig und kurzfristig. Der Morgen am Samstag ist neblig, die Bäume bereift, ein ganz besondere Stimmung. Dann kommt die Sonne raus und der Gang durch die Münchner City macht trotz Menschenmassen Laune. Wir kreisen um den Viktualienmarkt, schlendern durch die Schrannenhalle, am Jüdischen Museum vorbei und genießen die Sonne bei einem Sekt im Stehen. Der "best brownie in town" in der Chocolaterie schließt die Runde durch die Stadt ab.

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im nomadenjahr - weihnachten auf der huette

Einmal Weihnachten auf einer Hütte feiern, mit viel Schnee und einem Bärenfell vor dem offenen Kamin... Gute Freunde kommen, man isst zusammen warme Suppe, wärmt sich draußen am Feuer, während die Grillwürste brutzeln... So weit so gut. Die Idee vom alternativen Weihnachten feiern lässt sich nun dieses Jahr auf der Törlehütte im tiefsten Schwarzwald verwirklichen. Gut, der Schnee und das Bärenfell fehlen, aber dafür sind die Freunde und die Suppe da. Spannend an dieser Art zu feiern, ist die Herausforderung, keinen Strom, kein fließend Wasser und ein Plumsklo zu haben. Und gerade das macht es aus. Wir heizen mit dem kleinen Ofen, der zugleich auch Kochstelle ist, hacken unser Brennholz selber und gehen mit der Taschenlampe zum stillen Örtchen (und das war wirklich still). Wir haben nur Kerzen an, einen kleinen Weihnachtsbaum mit Alufolie geschmückt und sind nur für uns. Als wir ankommen müssen wir heizen, die Hütte ist kalt und ich denke, der Ofen schafft es nie. Um halb drei Nachts legen wir Briketts auf, beenden die Feuerwache und ziehen uns ins Matrazenlager zurück. Am nächsten Morgen heißt es erst einmal anheizen bevor der Kaffee aufwecken kann. Dann wird die Hütte warm. Wir laufen noch eine Runde im schwarzen Wald, dann kommt auch schon der Rest der Truppe mit der Suppe und den Geschenken. Wir grillen, der Feuerkorb gibt uns Licht und Wärme und wir genießen die Einfachheit. Wir haben alles, was wir brauchen.

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im nomadenjahr - speed dating luxembourg

Weihnachtlicher Kurztrip nach Luxembourg: Es gibt mindestens drei Weihnachtsmärkte, wenn man diese der Reihe nach durchläuft hat man auch schon fast ganz Luxembourg gesehen - aber eben nur fast. Der Weg führt uns nach unten, in die "Ville basse". Unterm Viadukt durch über die Skateranlage  an einem modernen Toilettenhäuschen vorbei kommt man in einen Stadtteil, der gerne übersehen wird. Alles tummelt sich in der Altstadt, oben auf dem Fels, doch unten gibt es auch viel Spanendes. Den Galerietunnel zum Beispiel: Da hängen die Kunstwerke auf dem Weg zum Fahrstuhl nach oben offen an der Wand. Wir sind aber außen herum gelaufen, da sieht man einfach mehr. Natürlich musste ich in das "Chocolate House", jetzt zu Weihnachten strahlt der ganze Laden vor Schokolade - unwiderstehlich!. Am nächsten Tag lief nicht alles nach Plan, da die Planung gefehlt hatte: Die Kasematten, der Untergrund von Luxembourg sind im Winter geschlossen, das Kunstmuseum hat dienstags zu und "La Table du Pain" kein Frühstück mehr. Dafür gab es eine Riesling-Paté und eine zufällige öffentliche Probe der Philharmoniker, die Symphonie Nr. 5 von Carl Nielsen unter Andrew Manze - großartig!

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im nomadenjahr - auf lametta

Das Lametta im Tollhaus glitzert und ich bin überrascht wie perfekt Bühne und Zuschauerplätze in einen Design-Markt voller Begehrlichkeiten verwandelt wurden. Witziges von der Einmalserviette der Adriane Krumm, welche sich in Wasser getunkt entfaltet bis zur Malerei auf Pizzaschachteln (hugihugel.de)  habe ich gesehen. Auch die Lampenschirme und Messerblöcke aus Holzspießen von Ulf Seydell sind mal echt pfiffige Wohnaccessoires. Die "Wiesenperle" hatte einen Stand mit handgerollten Räucherperlen aus heimischen Kräutern - da kam wirklich ein anderer Duft daher, nicht das übliche Patchouli-Weihrauch-Gemisch was man so kennt. Kurzfilme wurden im oberen Bereich gezeigt, abends war Dj-Programm angesagt und vor der Tür stand der Foodtruck - also nicht nur ein Markt, sondern ein Event in Karlsruhe auf dem Schlachthofgelände.

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im nomadenjahr - fahrkultur & lebensart

EuroMotor - Der Name wurde der Messe am vergangenen Wochenende in Stuttgart nicht gerecht: Auch wenn sich alles ums Auto drehte, gab es noch viel mehr zu sehen als Chrom, Lack und Motoren. Das sich Fahrkultur und Lebensart ergänzen, wissen auch Ulrich Herrmann und Gabi Maier. Sie veranstalten die Messe für Edles und Feines nun schon zum vierten Mal. Seitdem kommen jedes Jahr geladene Gäste der Aussteller an diesen Ort um zu schauen, zu schlemmen und eventuell auch etwas Edles mit nach Hause zu bringen. Zwischen Hirsch und Holzbank traf ich am Stand von Gabi Maier zwei nette Dirndlmädels - eine war mir sehr bekannt...Beim Rumschlendern mit Häppchen und Champagner habe ich nicht nur die schicken Autos umrundet. Originell fand ich die Möbel aus Reifen von "retyred" - nicht nur die Schaukel war beschwingend bequem. "Arteinmotion" zeigte hier eine ganz besondere Bar und Loungeecke mit Möbeln aus Fahrzeugteilen - Italiener können einfach Design. Auch die nostalgischen Verkaufswagen der Wagnerei Brohm haben meinen Blick angelockt - das wär doch mal was anderes als die klassische Imbissbude. Mein Fazit: Sehr exklusiv, sehr edel.

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im nomadenjahr - kulturpassage karlsruhe

Karlsruhe hat nun eine Kulturpassage. Und ich wieder mein Tanztheater. Beides ist bekannt und wird doch neu erfahren. In Galerie und Kunstinitiative, Katzenkunstcafé und Weinbar, Tanzschule und Tanztheater, zelebriert man Kunst und Kultur. Ob Minutenperformance, Mode aus Müll, leise Klaviermusik und brechend lauter Rock - alles kann, nichts muss. Es ist wie immer: Überraschend.

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im nomadenjahr - herbst im atelier

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ausschwaermen - paris

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im nomadenjahr - ilkas kitchen

Diese Ricciarelli sind göttlich! Damit sie auch noch andere Menschen genießen können, werden sie und noch viele weitere Köstlichkeiten aus Ilkas Küche in einem Buch verewigt. Am Wochenende haben wir den ersten Teil fotografiert, doch es gibt noch so viel mehr, was Ilka auf den Tisch zaubern kann. Die Rezepte sind zum Teil von Freunden, der Familie und ihr selber kreiert. Und ich durfte danach alles probieren! Kürbissuppe mit Garnelen, Lachs-Spinat-Roulade, Rote Beete-Salat mit Trauben, New York Style Cheesecake, Foccacia und mediterraner Kräuteraufstrich,...

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im nomadenjahr - feines wohnen auf zeit

Kleine 5 - Mein derzeit feines Wohnen auf Zeit in Rheinstetten. Uwe Rittershofer hat hier etwas realisiert, was für Nomaden wie mich geradezu ideal ist: Ein unkompliziertes Wohnen für eine Nacht oder länger. So eingerichtet, dass man sich - eher länger- nicht nur wohl, sondern wie zuhause fühlt. Und so ging es mir. Ein herzlicher Empfang mit einem Kaffee, eine Atmosphäre, die das Unterwegssein angenehm macht und einen unpersönliche Hotels vergessen lässt. Ich saß gerne in der Küche, habe einen Tee getrunken und gearbeitet. Ob man sich aufs Zimmer zurückziehen will oder vielleicht mit anderen Gästen Kontakt haben möchte, bleibt die eigene Entscheidung. Alles ist blitzeblank und es riecht immer nach Zitrone - ich glaub, ich komme wieder.

www.kleine5.com

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im nomadenjahr - blind durch ilvesheim

Das Gehör ist geschärft, die Autogeräusche sind plötzlich lauter und nah. Die unterschiedlichen Bodenbeläge geben Rätsel auf, die Schritte sind vorsichtig und tastend.

 

Wie fühlt sich eine Stadtführung durch Ilvesheim an, wenn man dabei wie ein Blinder nur auf Tasten, Gehör und Gespür angewiesen ist? 

 

Die Schloss-Schule Ilvesheim hat sich auf die Förderung und Ausbildung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher spezialisiert und ist damit einzigartig in Baden-Württemberg. Orientierung und Fortbewegung mit Sehbehinderung oder Blindheit ist ein Bildungsangebot der Schloss-Schule. Dies haben zwei Referendare unter Leitung der Mobilitätstrainerin Hella Born zum Anlass genommen und zum ersten Mal eine „Stadtführung unter der Augenbinde“ organisiert. Sehende Menschen waren am Abend des 11. Oktober eingeladen, in die Erlebniswelt Blinder einzutauchen.

 

Die erste Treppe kommt, der Helfer bleibt stehen und signalisiert: Hier beginnt die erste Stufe. Unwillkürlich will man eine weitere Stufe nehmen, auch wenn das Signal zum Weiterlaufen gegeben ist. Die Stimmen hallen, ein Gebäude, es muss groß sein. Eine Halle? Eine Kirche? Die Haken an den Bänken geben Sicherheit, es ist eine Kirche. Jemand spielt Orgel und Weihrauch liegt in der Luft. Die Stimmen der anderen kommen aus unterschiedlichen Richtungen, die Ortung beginnt. Beim Gang durch die Kirche lassen sich unterschiedliche Texturen erfühlen: Der Altar aus Stein, die Engelsfigur aus Holz, das Messingkreuz. Vorsichtige Schritte, der Fokus liegt eindeutig auf dem Gehör. Wieder hinaus zur Kirche, über den Kreisverkehr. Wie machen das Blinde ohne Ampel? Sie gehen nach dem Gehör und kennen die Ampelphasen. Wenn die Autos Grünphase haben, dürfen auch sie gehen. Die Autogeräusche machen Angst, aber zum Glück ist da der Arm des Helfers, auf den sich der Mensch unter der Augenbinde verlässt. Zum Brunnen mit seinen Figuren aus Eisen. Ein Fisch, ein Pferd, ein Wagenrad. Raten. Die schroffe Oberfläche fühlt sich nicht gut an. Wieder zurück im Raum, das Kunstwerk erfühlen – eine Wohltat für die Hände – weich und rund.

  

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im nomadenjahr - best of pott II

In der Hoffnung hier einen wirklich guten Kaffee zu bekommen, habe ich gleich um halb zehn morgens im Café del Angel geklingelt. Frau Garcia hat mir dann gleich vier verschiedene Kaffees zubereitet, welche meine Lebensgeister aufgeweckt haben. Ursprünglich kommt sie aus dem Kaffeeland Costa Rica, wollte aber auch in Deutschland richtig guten Kaffee trinken. Ihr Café ist so bunt wie ihre Heimat.

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im nomadenjahr - minicamping & esswerkstatt

Zu Gast bin ich im rosaroten Wohnwagen bei Mio's Minicamping in Ottendorf. Dort steht meine gemietete Übernachtungskiste für zwei Nächte auf der grünen Streuobstwiese. Der Minicamping von Stan und Birgit liegt ganz nah an Chemnitz und doch mitten in der Pampa zwischen Kühen und Schafen. Ganze 40 Stellplätze hat der kleine Campingplatz, eben Campen in Mini. Was in Holland üblich ist, macht ihn hier zum Exoten. Immerhin kann er sich dadurch zu den ungewöhnlichsten Campingplätzen in Deutschland zählen. Zur Zeit breiten sich fünf weitere Caravanisten mit mir in Kreisform auf der Wiese aus. Sie können nicht nur morgens in der Esswerkstatt frühstücken sondern auch Freitags an der legendären Reistafel mitschlemmen. Dieses Kochevent ist mir noch vom letzten Jahr in lebhafter Erinnerung, vor allem auch wegen Stan, dem leidenschaftlichen Koch bei Mio. Als Holländer hat er nicht nur die Idee des Minicampings hierher gebracht, sondern auch jede Menge Humor - und kocht begnadet. Ich sehe ihn eigentlich nur am Herd stehen und jeden Tag riecht es besser aus der Küche.

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im nomadenjahr - erfurter waid und saat

Dieses wunderbare Blau: Ich war noch einmal in Erfurt bei Rosanna Minelli und habe die wundersame himmelblaue Verwandlung eines Stoffs durch das Waid miterlebt. Viel Vorbereitung ist nötig, das Tuch muss erst auf die Rolle "gehakt" werden, dann kommt der Kran ins Spiel und tunkt es in das 1,70 Meter tiefe Loch. Dort wartet der Sud aus Waid in 3000 Liter Wasser auf den Stoff. Zehn Färbevorgänge später ist Rosanna zufrieden - das ist ihr Erfurter Blau.

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im nomadenjahr - adrenalin im oetztal

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im nomadenjahr - waerme in dalmatien

Jeden dieser Morgen hier in Razanj begrüße ich vom Balkon des Appartments mit der Sonne im Gesicht. Endlich warm, das Gefühl von Urlaub und unbeschwertes in den Tag hinein leben. Ein Gang hinunter zum Strand, hinein ins klare Wasser. Einfach da liegen und dem Treiben zuhören. Ein Ausflug mit dem tuckernden Taxi-Boot nach Rogoznica oder ein Stück weiter mit dem Auto in die trubeligen Gassen von Trogir oder Split. Manchmal meine ich in Italien zu sein oder in Südfrankreich, Griechenland oder der Türkei. Feigen- und Olivenbäume, Steinhäuser, enge Gassen und grüne Hügel. Kroatien überrascht mich. Ich entspanne.
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im nomadenjahr - abschied von kerteminde

Die Insel macht es mir wirklich schwer zu gehen: Am letzten Tag gibt die Sonne was sie kann und ich drehe eine letzte Runde um den Kopf der Insel, die ich jetzt in zwei Wochen wirklich in mein Herz geschlossen habe. Ich gehe noch einmal durch Kerteminde, sage dem Hafen "tschüss", esse die leckere Spezialität vom Bäcker, deren Name mir absolut nicht in den Kopf will und schaue dem ruhigen Treiben am Renaissancehafen zu.

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im nomadenjahr - rund um fyns hoved

Der Kopf der Insel gefällt mir immer mehr. Tonny und ich treffen uns am äußersten Zipfel von Fyns Hoved und erwandern die Spitze. Dabei erzählt er mir von den vielen Wildblumen, welche hier wachsen, von wildem Oregano und Karotten. Ich probiere sie und auch den salzigen Strandkohl, der am Ufer aus dem Boden schießt. Tonny führt öfters Touristen hierher, liebt das Eiland und weiß viel vom nördlichsten Punkt Fünens, auch das von der ursprünglichen Küstenlinie nicht mehr viel zu sehen ist - früher war alles viel größer. Wir sehen Kühe und Schafe grasen und auch einen ganz kurz auftauchenden Schweinswal in dem unendlichen Meeresblau. Und obwohl sich heute die Sonne hinter den Wolken versteckt ist es so unglaublich hell. Eine ganz wunderbare Lichtstimmung mit grünem Gras, hellem Sand und blauem Meer. Ich könnte mich auf die Bank oberhalb der Klippe setzen und immer nur in die blaue Unendlichkeit schauen...

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im nomadenjahr - odense im märchenfieber

Auf dem Weg nach Odense komme ich wieder am Munkebo Bakke vorbei: Diesmal bei Sonnenschein muss ich dieses großartige Panorama vom Hügel aus einfangen. Mein Tag in Odense ist dann Hans Christian Andersen gewidmet: Mein Lieblingsmärchenerzähler ist hier in der Mitte Fünens geboren, in Odense, der viertgrößten Stadt Dänemarks. Aufgewachsen in ganz ärmlichen Verhältnissen, zusammen mit einer alkoholkranken Mutter und einem zum Schluss geisteskranken Vater in den Bronx dieser Stadt. Vielleicht hat das seine Flucht in Fantasiewelten begünstigt. Er wollte immer Schauspieler werden und auf den großen Bühnen spielen - bekannt ist er aber dann durch seine Märchen geworden. Ich liebe "die kleine Meerjungfrau" oder "das hässliche Entlein". In der Nähe seines Geburtshauses hat man ein Museum für ihn errichtet, dass auch den Eingang in den Ort seiner Kindheit ermöglicht. Ich wußte nicht, dass er ziemlich geschickt bizarre Figuren mit der Schere ausgeschnitten hat. Diese Schere, sein Bett und die Schreibfeder ist auch dort zu sehen und so bekommt der Mensch hinter dem Erzähler für mich ein Gesicht.

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im nomadenjahr - speed dating langeland

Nachdem ich einmal quer über die Insel und über drei Brücken gen Süden gefahren bin, treffe ich die strahlende Heidi in Rudkobing. Sie liebt ihre Insel so sehr, dass sie diese sogar um den Hals trägt. Das "lange Land", wie Heidi es scherzhaft nennt, ist tatsächlich mehr lang als breit und liegt zwischen der Ostsee und dem südfünischen Inselmeer, der "dänischen Südsee", laut Heidi. In Rudkobing steht die einzige katholische Kirche auf Langeland, elf Kirchen gibt es davon auf der Insel, zehn sind evangelisch. Kein Wunder also, dass man sie zwischen die Häuser gequetscht hat. Wir fahren nach Norden, ich möchte Schloss Tranekaer sehen. Das knallrote Schloss ist von Wasser umgeben und außerdem noch von einem wilden Wald in dem lauter Kunstwerke stehen. Man muss sich schon anstrengen, um einen Blick auf das Schloss zu erhaschen - erstaunlich, wie man so etwas Großes hinter Bäumen verstecken kann. Wir drehen eine Runde durch den Park, schauen kurz ins Restaurant vorbei, wo man in den ehemaligen Pferdeställen speist und dann geht's auch schon wieder Richtung Süden nach Bagenkop mit den roten Ferienhäusern am Hafen - zum Essen. Im "Bagenkrop Kro" bekommen wir einen hervorragenden Fischteller und gönnen uns nicht mal einen Kaffee - denn das speed dating Langeland geht weiter. Nur auf dieser Insel findet man die "Hatbakke", sogenannte Huthügel, ein Überbleibsel aus der Eiszeit. Und so wölben sich stetig über das ganze lange Land Hügel über Hügel - sieht witzig aus. An einem haben wir Halt gemacht, dort ist ein Hühnengrab zu sehen. Unser nächstes Date haben wir mit den Wildpferden, doch leider haben sie uns versetzt - an dem See hätten sie stehen sollen und Heidi war auch ganz enttäuscht, weil sie die kleinen Pferde nämlich sonst immer sieht. Wahrscheinlich haben sie im Wald Schatten gesucht. Dafür hatten wir einen schönen Blick auf die Steilküste. Weiter geht's...

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im nomadenjahr - fabelhaftes faaborg

Rot und Gelb - das sind die Farben von Faaborg. Dadurch wirkt die Stadt im Süden von Fünen sonnig auch wenn wie heute nicht die Sonne scheint. Ich folge dem Altstadtrundweg durch bunte Häusergassen mit Stockrosen davor, die hier an jeder Ecke zu finden sind. Hoch auf den Glockenturm ohne Kirche: Er ist übrig geblieben, die Kirche wurde abgerissen und ein Rathaus errichtet. Nun bleibt er wenigstens noch ein guter Orientierungspunkt für die Schiffe. Als ich gerade die Treppen hochsteige, fangen sämtliche Glocken - und da sind einige - zu bimmeln an. Wieder unten geht es an alten Handelshäusern, der Kirche, der roten Friedhofsmauer und kunstvollen Holzzäunen vorbei runter zum Hafen zum alten Packhaus, "Det hvide Pakhus". Nach der üppigen und fantastischen  Fischplatte flaniere ich noch auf der Promenade bis zum Strand entlang. Am Hafen ist ein modernes Meerwasserschwimmbad entstanden, überhaupt gefallen mir die coolen Strandhäuser mit Blick aufs Meer - ein schöner Kontrast zu der historischen Altstadt.

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im nomadenjahr - munkabo und das bier

Ich bin den Wikingern auf der Spur und lasse mich zuerst im "Wikingerzimmer vom "Munkabo Kro" stilvoll auf die wohl gar nicht so rauhen Gesellen einstimmen. Dann treffe ich Claus Christensen, Braumeister mit Doktortitel und Rauschebart. Seine Familie braut schon seit Wikingerzeiten Bier und so liegt ihm das Brauen quasi schon im Blut. Biologie und Gesundheitswissenschaften hat er studiert, dann eine Zeit lang in den bayrischen Alpen als Braumeister gearbeitet ("...die bayrischen Mädels sind laecker...") und sich weiter im Brauen perfektioniert. Jetzt gewinnt er die Hefe für seine Biere aus dem Lab von Bienen(!) und baut gerade seinen eigenen Hopfen hinter den Hallen an. Was ich so beeindruckend finde ist, dass er so jung an Jahren schon mit etlichen Auszeichnungen für die besten Biere überhäuft wurde, obwohl er sein eigenes business erst seit drei Jahren betreibt. Bei ihm ist alles ganz konsequent, vom Logo mit dem Baum Yggdrasil aus der nordischen Mythologie über die Einrichtung seiner Räume bis zur Vorgabe, nur mit regionalen Zutaten brauen. Er hat viele Storys auf Lager: Einmal musste er sich die Hopfenpflanze aus dem Tigerkäfig holen, was scheinbar auch gut ging. Ein "Geht nicht" gibt es nicht für ihn und sein Ansporn ist es, sich ständig weiter zu entwickeln und eben genau das zu tun, was noch niemand probiert hat.

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im nomadenjahr - kirschenfestival tag 2

Heute ist Kirschen verkaufen mit Karl angesagt - ich muss erst mal dieses Geld verstehen... Aber Karl mit dem Kirschenhut und den Kirschen an der Brille ist an meiner Seite. Ich bekomme den Kirschenhut auf und dann gehts auch schon los. Es sind eine Menge Leute unterwegs, auf der Bühne spielen den ganzen Tag Bands aus Dänemark (und der Schweiz!) und das Wetter hat sich auch gemacht - daher haben wir ganz schön zu tun und verkaufen jede Menge dunkelroter Kirschen. Irgendwann seile ich mich ab und schaue mal rum, was es so gibt: Ich sehe Kirschlikör, Kirschmarmelade und -Kerteminder Rum, ausgeschenkt von einem netten Mann, der so gar nicht dänisch aussieht.

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im nomadenjahr - kirsebaerfestival tag 1

Es ist Kirsebaerfestival - und für mich geht es um sieben Uhr morgens los: Die Freunde des Tourismus treffen sich am Hafen, um etwa 1000 Frühstückstüten zum Kirschenfest zu richten. Wer zwischen 9 und 11 Uhr zum Renaissancehaven kommt, darf sich eine  Frühstückstüte abholen - geschenkt! Das ist nur eine der vielen ehrenamtlichen Aktivitäten dieses Vereins, dessen 200 Mitglieder es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Insel Fünen und im Besonderen Kerteminde den Besuchern ans Herz zu legen. Organisatorisch läuft das wie geschmiert: Karl fährt seinen Kirschenwagen mit Saft und Tüten ran, die Liste mit dem Inhalt der Tüten und alles andere wird strategisch sinnvoll auf den Tischen verteilt. Zuerst kommt der Flyer zum Kirschfest und der Regenschutz in die Tüte, es folgen Pappteller mit Besteck, Butter, Käse und Brötchen. Ich packe fleißig Tüte um Tüte - und jetzt bloß nix vergessen. Ganz Kerteminde hat gesponsert: Die Bank, der Bäcker, örtliche Geschäfte, unglaublich, wie hier alle zusammen arbeiten und letztendlich hat jeder was davon. Zum Schluss gibts den feinen Brunsviger vom Bäcker für die Helfer und dann kommen auch schon die ersten Frühstücker.

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im nomadenjahr - von königen und kirschen

Auf der Suche nach dem schönsten Strandhaus bin ich gleich zwei Mal fündig geworden: In Nordenhuse und in Dinestrup stehen so richtig nette Häuschen. Als ich in Nordenhuse ankomme reißen die Wolken auf und das Meer färbt sich türkis. Auf den Badestegen toben Kinder ansonsten ist der Strand komplett leer - Idylle pur. Etwas erhöht trohnt da dieses Haus: Von der Terrasse aus schaut man aufs Meer. Jetzt weiß ich warum Kerteminde "Garten am Meer" genannt wird. Ich fahre weiter an der Küste entlang und komme nach Dinestrup - wer sich hier ein Ferienhäuschen mieten kann, hat es geschafft. Von der Klippe schau ich hinunter zum Strand: Eine Bilderbuchfrau spielt mit ihrem Bilderbuchhund und die Bilderbuchkinder bauen Sandburgen - das Leben kann so schön sein.

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im nomadenjahr - robinsoninsel romsoe

Kerteminde am Morgen: Ich muss noch ein wenig mit diesem schönen Strand protzen, der so seicht ins klare Wasser abfällt. Am Yachthafen strahlen die Boote in der Sonne, Amanda, das Wahrzeichen von Kerteminde schaut versonnen zu den alten Fischerhäusern rüber und in der Stadt kündigt sich das Kirsebaerfestival am Wochenende an. Ich sitze am Hafen, warte auf das Boot nach Romsoe und schaue dem Fischer zu, der wie für mich bestellt, Plattfisch filetiert und Meerforellen ausnimmt. Als er den Abfall ins Wasser wirft, streiten sich die Möwen um die Beute. Unser Boot kommt etwa eine Stunde später, aber das macht hier in Kerteminde überhaupt nichts - man hat Zeit.

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im nomadenjahr - bootstour zu den wikingern

Es ist die Attraktion hier auf Fünen, denn das gibt es so nur einmal in Dänemark: Das Wikingerschiffsgrab in Ladby. Dort, wo man vor mehr als 1000 Jahren einen Wikingerfürst begraben hatte, ist auch heute noch seine Ruhestätte. Nur stimmt das leider nicht mehr so ganz, den er selber liegt nicht mehr im Schiff - er wurde geraubt, nur Skelette von Tieren als Grabbeigaben liegen noch darin.  Mit einem kleinem Boot und einem gut gelaunten Dänen geht es ab Kerteminde den Fjord entlang Richtung Munkebo zu diesem Grab und dem Wikingermuseum. Und dann liegt da dieses Winkingerschiff. Ein Neues. Ein Schönes. Ein Selbstgebautes. Über hundert Ehrenamtliche aus der Region haben fünf Jahre lang das Wikingerschiff des Fürsten nachgebaut. Mit alten Eichenstämmen aus den Wäldern von Fünen und Äxten und Holznägeln wie zu seiner Zeit. Jetzt ist es fertig und vierundzwanzig starke Männer werden noch diese Woche damit nach Kerteminde rudern - alle sind schon ganz gespannt, ob das auch funktionieren wird. Ich gehe zum Schiffsgrab, unter einem grünen Hügel im Boden liegt es. Als ich die Tür öffne, ist es erst einmal stockdunkel und ich sehe gar nix. So langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und dann taucht das Schiff vor mir auf:  Einundzwanzigkommaacht Meter lang und mystisch beleuchtet - hier wurde eindrucksvoll inszeniert. Nur die Skelette der Pferde und Hunde sind zu sehen - das Wenige lässt die Fantasie auf Wanderschaft gehen. Ich gehe wieder nach oben, 300 Meter weiter zum Museum wo die Informationen warten. Was ich nicht wusste: Die Wikinger waren wohl doch keine so rohen Gesellen mit Bärten und Hörnern auf dem Kopf. Die Wikingermänner, waren zu ihren Zeiten von den Frauen heiß begehrt, da sie sich sehr pflegten und in rauschende Gewänder hüllten. Und die Federkleider der Wikingerfrauen könnten bei den Modeschauen in Paris mitlaufen. Im Museum sind auch die zwei Ladby-Tapeten zu sehen, welche von Frauen aus Fünen in Handarbeit gerade gestickt werden und unter anderem den Schiffsbau dokumentieren.

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im nomadenjahr - mit karl über die insel

Bevor ich Karl treffe will ich einen anderen  Mann der  Insel kennen lernen: Johannes Larsen. Also genau genommen nicht ihn sondern sein Werk. In dem Haus, wo der Maler in Kerteminde bis zu seinem Tod gelebt hat., ist ein Museum entstanden. Malene führt mich durch die Räume, welche vollständig eingerichtet sind. Er war ein reicher Maler, konnte sich ein Wohnhaus mit großem Garten leisten, ein extra Haus, um seine Kinder zu unterrichten und besaß auch noch die Mühle nebenan. Das Haus ist einfach - zauberhaft. Anders kann ich es nicht sagen. Durch die vielen Bilder an der Wand wirken die Räume heimelig, wohnlich, belebt. Mit fünf Jahren begann der kleine Johannes Vögel zu zeichnen und das sehr gut - im Kinderzimmer hängen seine ersten Versuche. Er hat dann nicht mehr damit aufgehört und es zur Perfektion getrieben. Johannes Larsen war passionierter Jäger, also schoss er Vögel und malte sie dann  - so hielten sie wenigstens still. Ein Essen für die Familie war so auch mit drin. Im schönen Garten mit Blick aufs Meer steht das Atelierhaus. Hier sieht alles so aus, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als sich hier auch noch viele andere dänische Künstler tummelten. Der Wintergarten mit Teich darin hat mir sehr gefallen, es war der bevorzugte Platz von Larsens Ehefrau, die sich auch in der Malerei versuchte aber lange nicht so erfolgreich war wie ihr Mann. Im Neubau nebenan findet gerade eine Sonderausstellung zum Thema Vögel statt: "Fungl". Johannes Larsens Vögel sind nicht nur durch seine Illustrationen in den Märchenbüchern von Hans Christian Andersen in aller Welt bekannt und die Kerteminder ziemlich stolz auf das Kind der Insel. 

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im nomadenjahr - zu hause in fünen

Sonne, Strand, Meer: Ich fange meinen Lauf am Nordstrand an, komme an ganz vielen Zichorien (dass dies keine Kornblumen sind weiß ich nun von Ulla) vorbei und laufe am Yachthafen entlang in Richtung Südstrand. Da liegen die putzigen bunten Sommerhäuser der Feriengäste mit Blick aufs Meer. Hier gibt es Unmengen dieser kleinen Häuschen - ganz Kerteminde ist Urlaub. Auf dem Rückweg habe ich einen schönen Blick auf den Ort, laufe an alten Fischerbooten vorbei zurück über den Strand zu meinem Lieblingssteg und strecke die Füße ins Wasser - zum Baden bin ich zu feige.

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im nomadenjahr - zeit für fünen

Die Nomadin wurde nach Fünen eingeladen. Für alle, die nicht extra bei Wiki nachschauen wollen: Fünen ist eine große dänische Insel in der Ostsee, hat  462625 Einwohner und mit Odense die viertgrößte Stadt in Dänemark. Mit dem Auto geht es bequem von Deutschland oberhalb von Flensburg über die Brücke auf die Insel. Soweit die Fakten. Aber man sollte sie schon selber erleben. Dafür bin ich hier. Ich habe meine Bleibe in einer kleinen grünen Hütte auf dem Camping Kerteminde bezogen und bin entzückt von dem Bonbonland im Inneren. Ein großes Bett, Kühlschrank, Kochplatte, Wasser, Strom, Wlan - alles da, was die Nomadin braucht. Und dazu noch einen riesigen Begrüßungskorb mit Bier aus Fünen, Saft vom Garten am Meer und einem schicken Kissen. 

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im nomadenjahr - die schöne schlei

Ich  liebe es - mein Chembongo. Ich muss es fühlen, drehen und mich immer wieder wundern. Auf dem Weg zur Schlei habe ich kurz nach Bremen noch einen Stop bei Jack Mankiewicz eingelegt - das Gespräch mit ihm war sehr inspirierend, nur die Zeit definitiv zu kurz. Ich habe es mitgenommen in meine Bleibe auf dem Putbrese Hof an der schönen Schlei. Da liegt es nun auf dem Tisch und mir gefällt dieses Stillleben mit Apfel - was braucht es mehr? Ich laufe altbekannte Wege, morgens an der Schlei entlang. Alles ist ruhig hier, langsam und hat Zeit. Im Ulsnisland gibt es ein paar kleine Strände mit Picknickbänken und Feuerstellen. Morgens fahren die Fischerboote raus und die Kühe liegen faul in der Sonne rum. Hört sich kitschig an, ist auch so und das ist gerade gut.

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im nomadenjahr - diva düsseldorf

Diva Düsseldorf:

 

Nicht mehr Ruhrpott und doch ganz in der Nähe. So nah dran und doch ganz anders. Ja, und ich finde diese Stadt ist eine Diva. Sie protzt mit Architekturgrößen am Medienhafen und Eleganz auf der Kö. Lässt Weite zu und niemanden so ganz nah heran. Staunen sollen wir und bewundern und den Duft der weiten Welt ahnen, wenn wir auf der Promenade vom Hafen aus auf die Stadt zu flanieren. Am Medienhafen dominiert das "Hyatt", streckt sich als schwarzer Turm in die Luft und alle anderen in den Schatten. Nur das "Innside" hebt sich noch davon ab: Über den Mondrian-Stil der Fassade lässt sich streiten, aber innen ist es stylisch. Von der zwölften Etage hatte ich einen großartigen Blick über die Düsseldorfer Businesswelt und in die Büros der arbeitenden Gesellschaft  gegenüber. Der Wind rauscht in diesen Höhen noch kräftiger als die nervige Klimaanlage auf dem Zimmer.

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im nomadenjahr - best of pott

Landhaus Wegermann

www.landhaus-wegermann.de

Mitten im Grünen auf dem Weg in die Efringer Schweiz liegt das Biohotel Wegermann. Nach dem ersten Schock, keinen Handyempfang zu haben, fand ich es von Tag zu Tag immer angenehmer unerreichbar zu sein. Richtig begeistert war ich von dem Frühstück - mit Kräuterrührei, Lachs, frischem Brot und Obst kann man mich am Morgen glücklich machen.

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im nomadenjahr - extraschicht im pott

Extraschicht im Schacht: Das gefällt mir wirklich am Pott - im Ruhrgebiet ist kulturell immer was los. Am Samstag war "Extraschicht" in den Zechen. Im LWL Industriemuseum Henrichshütte Hattingen begrüßt mich ein Silbermann in original Heizer-Outfit und lockt mich und viele andere zum Rudelsingen der "Flotten Locken" in die Übergabestation. Wir wärmen uns mit "Heidi, Deine Welt sind die Beeeerge" auf und lassen das Heimatgefühl mit "Country roads" aufleben - spätestens als Grönis "Bochum" kommt fühle ich mich wie ein Ruhrpottler. Das "Dancing in the rain"-Programm funktioniert prima, vor allem, weil es später gar nicht mehr regnet und ich so trockenen Fußes durch die Spielstätten flanieren kann: Saxophonquartett im Bessemer Stahlwerk zwischen den Schmelzpunkten von Alexander Calvelli und Klavierfestival in der Gebläsehalle - hochklassige Konzerte, ich bin begeistert und wieder einmal beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wird. Die Industriebauten schaffen Kontraste und Atmosphäre - Ich fasse mir ein Herz und steige auf Treppen mit freier Sicht nach unten den Hochofen hoch. Jetzt wo alles angestrahlt wird, ist nichts mehr grau und rostig, sondern exotisch und knallbunt. Um Mitternacht seilen sich Tänzer vom Hochofen ab, irren im Getriebensein umher, steigen treppauf und treppab: Alles bleibt anders.

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im nomadenjahr - lost places in ostfriesland

Lost places mitten in Ostfriesland: Zwischen schmucken Klinkerhäuschen und gepflegten Vorgärten steht ein Abrisshaus vergessen in der Landschaft. Passt gar nicht so recht in diese heile Welt. Ich treibe mich darin herum, über mir der Himmel - es braut sich was zusammen. Tapetenfetzen, abgerissen an der Wand, Fliesenreste auf rosa Farbe. Wer hat hier wohl zuletzt gekocht? Wer die Spitzengardinen aufgehängt, wessen Gesicht war im Spiegel zu sehen?

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im nomadenjahr - wieder in der torfkiste

Die Torfkiste hat mich wieder. Ich bin in Ostfriesland in Großefehn. Mein geliebter Luxusbauwagen, der Naturteich im Garten und das Rundumsorglos-Paket von Gabi und Reinhard vom Schleusenheusken - ich fühle mich wie zuhause! Ich lasse mir morgens die Sonne aufs Bett scheinen, schau den Fohlen auf der Koppel zu und bade nach dem Rennen im doch noch recht kühlen Nass. Mit der Gazelle fahre ich zum Buchladen von Olga Behrends nach Wiesmoor und stelle fest, dass sich dahinter noch viel mehr verbirgt: eine Café-Ecke, jede Menge Bücher und ganz viel zum Schmücken. Ich lerne Elisabeth Katz kennen, sie hat den Laden von ihrer Mutter übernommen und zu etwas ganz Besonderem gemacht. Ich bekomme einen Kaffee, wir stellen Gemeinsamkeiten fest und ich kaufe ihr Buch: Reisen, leben und lieben auf Kreta - "Warrum nicht"? Später wird noch geboßelt: Herr Eden, der selber Boßelkugeln drechselt, schwingt für mich die Kugel und führt mich in die Geheimnisse des ostfriesischen Nationalsports ein. Zum Glück ist die Kugel nicht in den Kanal abgehauen - auch wenn wir darauf vorbereitet waren. 

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sieben tage-sieben inseln - finish in borkum

Borkum, Distanz 10,8km, Start 12:30 Uhr auf der Promenade, "Borkumer Promenadenlauf"

Ein letztes Mal um halb sechs aufstehen. Ein letztes Mal den Rucksack packen. Ein letztes Mal ohne Kaffee mit Lunchpaket um sieben auf den Bus - ich muss gestehen, ich freue mich darauf morgen früh auszuschlafen und auf mein ausgiebiges Frühstück im Hotel, ABER: Das ist es wert!  Auf der Fähre:  Sonne, Wolken, Regen, anziehen, ausziehen - wie  immer eben, wir kennen das ja schon. Ein paar müde Geister finden ihren Schlafplatz in der Gepäckablage, andere setzen sich mit einen Pott Kaffee an Deck in die Sonne - Moin! Und es geht wieder auf die Insel. Mit der Inselbahn, in zügigem Tempo und von den Borkumer Verkehrsbetrieben straff organisiert. Nach der Beschaulichkeit in Spiekeroog ist hier auf Borkum Kontrastprogramm angesagt: Viele Menschen in der belebten und mit Restaurants gepflasterten Einkaufsstraße, ein Strand mit rot-blau-gelb-weiß gestreiften Strandkörben und eine Promenade mit mondänen Hausern gesäumt. Es bleibt keine Zeit für den üblichen Strandtest, es geht gleich in die Umkleide.  Ein Läufer, den ich leider nicht nach seinem Namen gefragt habe, spielt so schön auf der Mini-Gitarre, die er doch tatsächlich in seinen Rucksack gepackt hat - eine musikalische Ruhe-Insel im geschäftigen Gewusel. Dann suche ich den Start, der diesmal ein wenig versteckt auf der unteren Promenade aufgebaut ist. Die dunklen Wolken drohen, aber das tun sie ja eigentlich schon die ganze Zeit und es ist uns eigentlich inzwischen auch egal. Als Brigitta die Läufer aufwärmt entstehen von oben gesehen bunte Wimmelbilder. Sie hat Verstärkung durch zwei ältere Herren, von denen einer auch gern mal beim Aufwärmen nachhilft und dann beim "Eisbär" begeistert mittanzt. Die Stimmung ist großartig, alle tanzen, singen noch einmal "An der Nordseeküste...", der letzte Startschuss knallt und ab gehts auf der Promenade.

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sieben tage-sieben inseln - spiekeroog

Spiekeroog, Distanz 12km, Start 12 Uhr an der Kogge, "Spiekerooger Dünenlauf"

Mit diesem Lauf hat sich Spiekeroog in der Gesamtwertung meines ganz persönlichen Insel-Votings an die Spitze geschoben - Borkum, Du musst Dich warm anziehen. Und eigentlich will ich gar nicht über den Lauf reden, diesen abwechslungsreichen Run, der zuerst mit Meerblick anfängt und dann ein klein wenig bergauf bergab über die Dünen führt. Ich will auch nicht über meine Oberschenkel reden, die mich beißen und die mir bei Runde zwei sagen: Willst Du wirklich weiter rennen? Ich möchte über diese Insel reden, die mich schon auf den ersten Metern eingefangen hat und mich den ganzen Tag nicht mehr loslässt. Auf der Fähre werden wir wie immer mit einem Lächeln und einem knackigen "Moin" vom Orga-Team begrüßt - ich glaube, die machen ihren Job wirklich gerne und nicht nur das - sie machen ihn auch gut. Einige Läufer hängen wie ich ein bisschen in den Seilen und die Dreiviertelstunde zur Insel gibt Gelegenheit, das müde Haupt ein wenig anzulehnen. Es regnet als wir ankommen, auch hier, man soll es nicht glauben und an Rosengärten und Bilderbuchhäusern fällt die bunte Schlange in den Ort ein. Andacht an der kleinen Inselkirche, die mitten zwischen alten Baumbestand liegt. Überhaupt ist es hier sehr grün, die Häuser sind richtig hinter Bäumen versteckt worden. Mein erster Weg ist wieder zum Strand, der diesmal doch ein Stück weg ist. Auf dem Weg zurück liegt da dieser Pavillon. Es nieselt immer noch und ich will mich einfach nur kurz im Trockenen aufhalten - daraus wird eine halbe Stunde ausgestreckt auf der Bank. Dieser Ruhehaum hat was. Pünktlich zum Lauf und wie vom Spiekerooger Tourismusdirektor bestellt wird es heller und heller und - here comes the sun!

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sieben tage-sieben inseln - juist

Juist, Distanz 10km, Start 12 Uhr auf dem Kurplatz, "Töwerland-Lauf"

Die bunten Fahnen wehen, die Sonne lacht und wir sind auf dem Schiff nach Juist - mal sehen, ob uns die Insel tatsächlich verzaubert. Die Sonnenplätze auf der Fähre sind begehrt, man tankt gerne mal wieder Wärme und Licht. Nach dem Ankommen erst einmal ein kurzer Blick auf den Strand: Hier werden wir heute erst in Richtung Norderney und dann in Richtung Baltrum rennen. Am Strand, auf Sand. Wie es aussieht bei herrlichem Sonnenschein. Endlich. Das Gruppenfoto ist eine echte Postkarte und die blaue Walze bewegt sich danach in Richtung Start. Zum Aufwärmen nehme ich heute mal den Leuchtturm. Die Höhe ist überschaubar und so bin ich auch gleich wieder auf dem Boden des Töwerlands zurück - Brigitta wärmt besser auf. Dominik heizt an, der Eisbär und der Nordseechor sind selbstverständlich. Und dann: ich liebe diesen Moment, wenn wir von Zehn runterzählen, den Startschuss, die Powermusik, das Klatschen - los geht's!

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sieben tage-sieben inseln - langeoog

Langeoog, Distanz 10,5km, Start um 12:00 Uhr am Kurzentrum, "Slooploop"

Der Tag fängt gut an: Als man mich beim Frühstück nach der Zimmernummer fragt, nenne ich im Brustton der Überzeugung meine Startnummer... Die Oberschenkel sind schwer, die Wadenmuskel hart - auch die Selbstmassage hilft da nix. Die ungewohnten Stopps während des Runs machen sich eben bemerkbar. Der Ablauf am Morgen wiederholt sich: Der Bus bringt zur Fähre, die Fähre zur Insel, nur heute schiebt sich noch die bunte Langeooger Bimmelbahn dazwischen. Ich mag es immer sehr, wenn ich mich raushänge und dabei den Fahrtwind spüre.  Dann fallen wir im trubeligen Städtchen ein und bringen die Touristen aus ihrer Ruhe. Viel Zeit vor dem Start ist heute nicht, ich strecke die Beine aus solange es noch geht und beobachte vom Strandkorb aus das Vorbereiten der Anderen. Und dann heißt es auch schon: Auf zum "Slooploop".

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sieben tage-sieben inseln - baltrum

Baltrum, Distanz 10,6km, Start auf dem Dorfplatz, "Dornröschen-Lauf"

5:00 Uhr morgens, es ist noch dunkel, der Wecker klingelt, mein Lunchpaket steht vor der Tür. Die Packstrategie hat sich bewährt, also lasse ich alles beim Alten. Der Bus fährt um 6:00 Uhr ab und dies ist wieder mal ein Erlebnis: Adalbert sucht den Knopf für die Türöffnung, weiß nicht so recht wohin und fährt mit beschlagener Scheibe ins Ungewisse - aber wir kommen sicher  am Hafen an. Der Tidenhub ist schuld, dass wir nach einer halben Stunde mit dem Schiff schon um acht in Baltrum ankommen. Erst einmal ein Cappuccino - die Cafés haben extra für uns diesen Sonntag früher auf. Baltrum ist so ruhig, man sieht niemanden und dann fallen plötzlich 600 bunte Männlein und Weiblein ein - fast tun mir die Insulaner und Urlauber leid. Vier Stunden Zeit bis zum Start, ich gehe zum Strand. Herrlich ruhige Stimmung auch bei Regen oder grad deswegen. Kleine Runde durch den Ort. Die evangelische Kirche ist putzig, die Katholische rund und verleiht im Sommer den Blick in den Himmel. Viele Läufer verkriechen sich, entweder unter einer Decke im Strandkorb oder im Café. Dann Motivations-Musik, Aufwärmen. Dominik lockt mit coolen Sprüchen und Bewegung tatsächlich wieder die gute Laune aus uns raus und in die Beine - nach der obligatorischen friesischen Nationalhymne sind wir startklar.

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sieben tage-sieben inseln - norderney

Norderney, Distanz 13,1km, Start 13 Uhr am Hafen, "Dünen, Strand und Meer-Lauf"

Der Busfahrer hat mich am frühen Morgen schon erheitert: "Wenn wir heute Abend wieder auf die feste Land kommen, werden die Tickets eingesaugt." Soll heißen: Wir müssen die Busvoucher erst bei der Rückfahrt abgeben. Doch bevor wir den geheiligten Inselboden betreten, geht es erst einmal vom feste Land mit der Sonderfähre rüber. Es ist erstaunlich, aber mir kommen diese 600 Menschen wenig vor, aber scheinbar schluckt so eine Fähre einiges. Es ist frisch. Es tröpfelt. Dominik, der Mann mit Hut und Motivierer der Nation steht auf der Brücke und teilt uns mit, dass wir gerade auf der schönsten Fähre mit der schönsten Crew zur schönsten Insel unterwegs sind - ich wette, dass sagt er morgen auch... In meinen Rucksack habe ich gepackt: Startnummer, Kennzeichnung für die Tasche, Duschzeug und Wechselklamotten, Wasser, Traubenzucker, Voucher und Tourbeschreibung, wärmerer Pulli für die Überfahrt, Sonnencreme, Kamera groß, Kamera klein, Notizblock, Notration Süsses, Handy - erstaunlich, was ich doch alles so brauche für einen 1, 5 Stunden-Lauf. Ein bunter Haufen auf der Fähre und alle sehen schrecklich sportlich aus. Der "Qualitätspastor" Hartmut Schneider verspricht alternativen Reiseproviant und Dominik fügt noch an, dass wir heute besonders geräumige Umkleiden haben werden - unter freiem Himmel. Als wir dann in Norderney einlaufen und die Läufermasse von Board gerollt ist, wird vorgelaufen, vom Trainer aufgewärmt oder einfach nur die spärlichen Sonnenstrahlen genutzt - jeder macht das anders. Eine wirklich empfehlenswerte Alternative ist es auch, erst einmal in der "Milchbar" am Strand eine Sanddornmilch zu trinken und aufs Meer zu schauen und wenn dann die Zeit reif ist gemütlich zum Hafen schlendern. Wir bewegen uns noch ein bisschen zum Eisbärenlied (manche Wiederholungstäter können ganze Tänze dazu aufführen), singen "An der Nordseeküste, klatsch, klatsch, klatsch, klatsch..."  - und dann gehts los.

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im laufschritt über sieben inseln

Es ist soweit: Nordseelauf 2016 und ich dabei - bin so gespannt! Alle sieben ostfriesischen Inseln an sieben Tagen im Laufschritt entdecken - wann hat man dazu schon die Gelegenheit. Es gilt jeden Tag eine Runde auf der Insel zu drehen, die kann wie heute auf Norderney schon mal 13,1km lang sein, auf Wangerooge sind es nur 9,4km. Gestern angekommen, habe ich im Gästehaus Norden eingecheckt, dann gings ab zur Infoveranstaltung. Im Bus lerne ich Sabine und Christa kennen - wir haben uns erst mal entspannt ein Fischbrötchen am Hafen gegönnt - das muss sein! Dann die Startnummernausgabe, wobei ich feststellen musste, dass es auch hier meinen Namen tatsächlich noch einmal gibt, eine lockere Infoveranstaltung und ab in den Bus zurück, noch mal ausschlafen. Jetzt, wo es gleich losgeht bin ich doch aufgeregt. Es wird eine ganz neue Erfahrung werden: Rennen und gleichzeitig den Lauf in Bildern festhalten - das verspricht spannend zu werden. Und ich freu mich auf das Meer, die Weite und die salzige Luft.

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im nomadenjahr - moor um moor

Das Teufelsmoor. Letztes Mal hatte ich Glück, dieses Mal waren mir die Wege noch versperrt, erst am 15. Juni werden die Holzplanken wieder von Menschen betreten werden. Dafür war ich aber genau richtig für die Wollgrasblüte und die ist wirklich sehenswert: Über das ganze Moorgebiet erstrecken sich die Felder aus unzähligen Wattebäuschen, die sich auf dünnen Stängeln im Wind wiegen. Was ich nicht wusste: Direkt vor Fischerhude in Quelkhorn befindet sich noch ein kleines Moorgebiet, das Quelkhorner Moor.  Eine ganz eigenartige Stimmung war dort am Abend. Erst geht es durch ein kleines Wäldchen, dann steh ich vor einer Ebene und bin ganz nah am Moor.

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im nomadenjahr - bremen & das chembongo

Ein Chembongo - nie gehört. Ein Wackelstein im weitesten Sinne und doch viel mehr. Ein philosophisches Spielzeug, dessen Erschaffer verspricht, dass es die Öffnung der Wahrnehmung spontan und wirksam herbeizuführen vermag. Einmal angestoßen dreht sich das Stück Holz oder Metall immer in die Richtung die ihm vorgegeben ist. Ich habe Jack Mankiewicz während des Kulturspaziergangs in einem schönen Bremer Haus getroffen. Er ist Designer und hat diesen wunderbaren "Zauberstab" zum Leben erweckt. Aus den gewohnten Denkstrukturen heraustreten und gewohnte Abläufe aus anderen Perspektiven betrachten - das soll auch Führungskräften nützlich sein. Mich hat es fasziniert und ich wollte das Chembongo aus Schlangenholz immer nur anfassen, drehen... und am liebsten mitnehmen.

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im nomadenjahr - eine liebeserklärung

Mein Fischerhude,

 

manche würden sagen, Du bist zu idyllisch, zu grün, zu niedlich, zu klein, zu unbelebt, etwas zu schön, vielleicht ein bisschen langweilig, beschaulich und einseitig.

 

Gut. Vielleicht. Aber warum eigentlich nicht? 

 

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im nomadenjahr - drei länder in drei tagen

"Frankfurt, 15 Uhr, die Häuser kratzen am Himmel, das Hotel mittendrin. Perfekter Luxus - genau richtig für eine Nacht." Als wir unser Hotelzimmer im "Jumeirah" bezogen haben wollen wir eigentlich nicht mehr da weg. Also weiter Luxus intravenös im hoteleigenen Restaurant - als ich die Trüffeltagliatelle auf der Karte sehe, ist es um mich geschehen. In der Stadt ist die Hölle los, ein Fest, und wir kommen zu spät zum Jazzkonzert. Ok, dann am Main entlang schlendern, flanieren und die Lichter in den Wolkenkratzern bestaunen. Ein Absacker in den Ledersesseln der Hotelbar, dann vom Zimmer diesen wahnsinnigen Blick auf die Skyline genießen. Morgens gibt es Sky-Honig von den Bienen auf dem Hoteldach. Ein letzter Blick auf die Stadt, dann geht es weiter nach Erfurt - das Waid wartet.

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im nomadenjahr - point alpha

Point Alpha in der Thüringer Rhön

Point Alpha, die Gedenkstätte im Zentrum der ehemaligen Nato-Verteidigungslinie "Fulda Gap" hat mich wirklich beeindruckt. Hier, an der Grenze von Thüringen und Hessen, standen sich Nato und Warschauer Pakt gegenüber und manchmal hätte nicht viel gefehlt, um genau an dieser Stelle den Kalten Krieg eskalieren zu lassen. Man sollte sich nicht von den etwas hässlichen blauen Gebäuden täuschen lassen, die dort scheinbar einsam in der Gegend stehen - in den Häusern dokumentiert eine Dauerausstellung das hirnrissige Grenzregime der DDR - aber um den ehemaligen US-Beobachtungspunkt herum sind alte Grenzsicherungsanlagen aufgebaut samt Grenzturm auf ostdeutscher Seite und das ist wirklich interessant. Mit einer spannenden Führung wie wir sie hatten, erfährt man dann nicht nur viel über die Entstehung der Grenze, sondern auch über gescheiterte Fluchtversuche, den Todesstreifen und die Sicherungsmaßnahmen der DDR - ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Apropos Sicherungsmaßnahmen: Die Grenzzäune dienten ja angeblich zum Schutz vor dem Klassenfeind, die Muttern der Schrauben des Grenzzaunes waren jedoch nach Westen angebracht - ein Leichtes sie von dort zu öffnen und einzudringen...

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im nomadenjahr - eine arche in der rhön

Die Arche Rhön in der Thüringer Rhön

Wie ein Schiff steht die Arche Rhön auf dem Plateau im Biosphärenreservat Rhön, rundherum die Erlebniswelt Rhönwald. Wie Noah, der damals nicht nur seine Schäfchen ins Trockene brachte, will man hier im ehemaligen Grenzbereich verrückte Naturschutzideen umsetzen und die Rhön erlebbar machen. Ein grandioser Ausblick ins Dreiländereck wird von den Aussichtsplatformen der Arche geboten (wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter).Trotzdem kann ich mir diesen Platz gut vorstellen, wenn sich auf dem Rasen Menschen mit Picknickkörben (hier gibt es einen Picknickkorbverleih) niederlassen und den Grill anschmeißen, sich die Kleinen als Junior-Ranger versuchen und ihre Eltern in den Palettenmöbeln (auch aus der Region!) der Gaststätte "Zum Wetzstein" die Aussicht und einen Drink genießen. Hier gibt es nicht nur einen 18,9km langen Erlebnispfad entlang der Arche, sondern auch um die Arche herum Einiges zu entdecken, wie die Windharfe, das Steinlabyrinth oder eine Fledermaushöhle. Geplant ist noch das Noah Segel mit gläserner Aussichtsplattform - bei so einer Erlebniswelt wäre selbst Noah schwach geworden.

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im nomadenjahr - die thüringer rhön

Thüringer Rhön

Ich war noch nie...im Land der offenen Fernen: Stimmt, die Thüringer Rhön kannte ich noch nicht, mir war eher die große Schwester in Hessen bekannt. Das sollte sich jetzt ändern - mit der Thüringer Tourismus ging es auf Entdeckungstour durch die Rhön. Auf dem Rhönlandhof in Dermbach drehen sich Kühe noch im Melkkarussell und dürfen bei guter Führung in die Rhön schauen. Auch wir hatten vom Veranstaltungsraum eine großartige Sicht auf grüne Hügel und eine riesige Auswahl hofeigener Produkte auf dem Holzbrett. Schweine, Kühe, Schafe und Hühner tummeln sich in großer Zahl auf Hof und Weiden und produzieren all das, was wir nachher im Hofladen erwerben können. Jeden dritten Samstag findet der "Grüne Markt" auf dem Rhönlandhof statt und da gibts dann auch schon mal die Live-Schlachtung eines Schweins zu sehen, mit anschließendem Rühren in der Blutsuppe - so verliert man das Gefühl für das Tier im Fleisch wenigstens nicht.

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im nomadenjahr - blütenkunst mit hingabe

flora-metaphorica.com

Die Metamorphose eines Blütenblattes zur  Elfe: Ich habe Martina Altus schon zum zweiten Mal getroffen - und bin wieder beeindruckt und begeistert von ihrer Kunst. Wir fanden durch Zufall einen wilden Garten, sind durch ihre Lieblingswiese gestreift und haben im Atelier Blütenblätter rieseln lassen. Und auch dieses Mal bin ich fasziniert, wie sie die Blüten arrangiert und damit ganze Welten entstehen lässt.                    Hingabemenschen

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im nomadenjahr - landpartie tag 7

Letzter Tag der Landpartie: Eigentlich bin ich komplett angefüllt mit Eindrücken und will gar nicht mehr losziehen. Irgendwas treibt mich dann doch wieder weg und ich fahre ins Gut Corvin. Und nicht auszudenken wenn ich das verpasst hätte: Sigrid Nasarski kreiert und näht Mode aus alten Stoffen, kombiniert mit Federaccessoires, Spitzen und Litzen - ein Traum! Das sie als Kostümbildnerin am Theater tätig war sieht man sofort: Traumhafte Roben aus Satin und Seide, gut verarbeitet und einfach nur schön - drei Kleider hätte ich sofort einpacken können. Sie lebt, wie irgendwie alle hier, in einem wunderschönen Haus mit großem Garten und öffnet während der Landpartie die riesigen Scheunentüren. An der Wand hängen ihre Modeskizzen, welche echte Kunstwerke sind - ich war begeistert. Zum Abschluss bekomme ich die letzten selbstgemachten Gnocci mit Bärlauchpesto in Mammoißel, sitze mit den erschöpften Ausstellern in der Sonne und überlege, ob ich hier, im kreativen Land der wendigen Menschen, auch leben könnte...

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im nomadenjahr - landpartie tag 6

So bunt ist hier das Landleben. Auf dem Nutztier-Arche Wendlandhof in Prezier haben es nicht nur alte Schweinerassen richtig gut: Ein Bilderbuchbauernhof mit glücklichen Ziegen, rotbunten Husumern und gelockten Mangailtza Wollschweinen, welche grunzend in der Sonne lagen - Idylle pur. In den Scheunen gabs allerlei selber Produziertes von Sau und Schaf zu erwerben und Carsten Raabe drechselte  live einen Lichtkelch.

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im nomadenjahr - landpartie tag 5

Heute ist es schon merklich kälter, also nix mit Fahrrad außerdem will ich weiter nördlich Punkte abklappern, die ich mir teils auf Empfehlung, teils aus "the bible", dem KLP-Führer, rausgesucht habe. Über Diahren, einem schönen Dorf wo die bunten Fahnen wehen, geht es nach Kukate. Dort treffe ich Michael Selig, der die "Grüne Werkstatt Wendland" ins Leben gerufen hat: Da es hier im Wendland keine Hochschule, keine Autobahn, nur langsames Internet, dafür aber viel unberührte Natur und Menschen mit ungewöhnlichen Ideen gibt, lag es nahe Stadt und Land zusammenzuführen. So finden jetzt regelmäßige Designcamps und ein reger Austausch mit Hochschulen außerhalb des Landes statt und man versucht gemeinsam ökologisch Wertvolles zu entwickeln.

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im nomadenjahr - landpartie tag 4

Heute ist Gorleben Tag, will heißen: Fast alle machen ihre Ateliers dicht und sich auf zur großen Widerstandsparty zum Zwischenlager. Das will ich natürlich mal miterlebt haben, doch zuvor besuche ich noch Hanna Mieth in Lübeln. Sie ist nämlich eine echte Eingeborene und kann mir sicher was über das wahre Wendland erzählen. Erst einmal lese ich den Zettel an der Tür, quasi die Gebrauchsanweisung zur Türöffnung. Doch es dauert dann doch nicht lange und sie öffnet mir. Erst meint sie, ich möchte Brot kaufen, denn sie backt immer Freitags Brot im Steinofen und verkauft es praktisch an der Haustür. Sie kommt ins Erzählen von damals, als sie schon mit neun Jahren den Pflug lenkte und später in der Musikschule unterrichtet hat. Irgendwann stellten die 50 Paare im Dorf dann auch fest, dass sie alle noch Platt sprechen, weil sie eben alle im gleichen Dorf ihren Partner gesucht haben und sie so die Sprache bewahren konnten. Ich kaufe dann doch ein Brot bei ihr und eine herrlich aussehende Kokosmakrone - und bekomme noch eine Nussecke dazu geschenkt. Auf dem Weg zurück, am Kartoffel-Hotel vorbei, sehe ich das Schild "Zum Dorfteich", gehe den kleinen Pfad entlang und komme in ein Paradies mit kleinem Strand und zwei Liegen. Der Weg um den Teich führt noch einmal an einer schönen Stelle mit Ausruh-Bank vorbei und dann ist es aber auch mit der Ruhe rum, denn: Ich will ja nach Gorleben!

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im nomadenjahr - landpartie tag 3

Heute habe ich mir die Wunderpunkte vorgenommen, die von Köhlen aus so um die Ecke liegen. Zuerst nach Bülitz - die kunterbunte Ente passt so richtig hierher. In dem wunderschönen Garten voll bunter Damen steht ein Glashaus, darin Kunst und davor Enten, welche die Landleben-Idylle perfekt inszenieren. Im Jurtencafé wird ein Jurtenbauseminar veranstaltet und das Haus auf dem Weg zurück sieht aus als könnte es versetzt werden - spannend. 

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im nomadenjahr - landpartie tag 2

Tja, so schön wohne ich - bin wirklich zu beneiden ;). Doris lebt mitten in Köhlen, ganze 65 Einwohner hat der Rundling - hier kennt jeder jeden. Sie selber ist auch schon ne ganze Weile hier und bei der Landpartie dabei. Sie sagt, sie braucht nicht mehr in Urlaub zu fahren seit sie im Wendland lebt - das sagt doch schon alles. Vor vier Jahren hat sie "Wendland hautnah" ins Leben gerufen. Ich selbst bin über diese Seite in das wendige Land gekommen und wurde so gleich mit den richtigen Infos versorgt. Über dieses Projekt verbinden sich Künstler und bilden so ein ziemlich gutes Netzwerk, das wie ich finde außergewöhnlich ist. Zur Kulturellen Landpartie kommen so viele Menschen ins Wendland - einmal im Jahr - ich frage mich wirklich, warum sie nicht zu anderen Zeiten auch hierher kommen. Ohne von Autos gestört zu werden, fährt man hier mit dem Fahrrad übers Flachland von Rundling zu Rundling, immer 1km dann kommt das nächste Dorf. In jedem zweiten Haus gibt es ein Atelier - und die Menschen öffnen gern ihre Türen. Entschleunigung pur - ich kenne nur noch wenige Orte, an denen das so glückt wie hier.        www.wendland-hautnah.de

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im nomadenjahr - auf landpartie im wendland

Zum zweiten Mal bin ich im Wendland - Alles ist mir vertraut und doch sehe ich Vieles ganz neu. Die "Kulturelle Landpartie" ist im Gange: von Himmelfahrt bis Pfingsten öffnen Künstler Haus und Tor, lassen die Menschen teilhaben an Kunst und Kulinarischem. Doris Gessner ist Steinbildhauerin und eine von ihnen. Bei ihr in ihrem wunderschönen wendländischem Haus darf ich wohnen. Mit mir sind da noch weitere drei Menschen, die gerade einen Kurs bei Doris besuchen und versuchen, ihrem Stein das Leben zu entlocken. In den Pausen sitzen sie unter der schattigen Linde im Garten, genießen die Sonne, die Ruhe und die gute Verpflegung durch ihre Kursleiterin. Und ich genieße dieses Land. Jeden Morgen renne ich auf einsamen Straßen durch das weite Land, an kleinen Rundlingsdörfern, wild campenden Bullys und Pferden, die so aussehen wie meine Ehemaligen vorbei. Hier ist heile Welt und alles schön. Es gibt keine Industriebauten, keine Autobahnen, keine hässlichen Einkaufscenter. Dafür alten Häuserbestand, ganz viel Platz für Natur und die wahrscheinlich höchste Künstlerdichte im Land.

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im nomadenjahr - abstecher zürich

Es gibt Menschen, die das Privileg haben, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. Und diese lieben Menschen gewähren einer Nomadin für kurze Zeit ein Luxusleben in einer wirklich schönen Stadt. Lassen sie auf ihrer Dachterrasse Kaffee und Sekt schlürfen, die Füße hochlegen und von der Sonne verwöhnen. Sie laden zum Geburtstag, einem großartigen Fisch und mehr ins "Razzia" ein und zum letzten Absacker an die Bar nebenan. Am nächsten Tag wird ein Ausflug auf den Uetliberg bei strahlendem Sonnenschein geschenkt : Mit der Straßenbahn hinauf, mit herrlichen Aussichten gewandert, mit der Seilbahn runter und mit dem Schiff zurück. Das Cordon Bleu im "Frohsinn" ist der allerbeste Abschluss für die Wanderung und lässt mich satt schlafen. Ich glaube, ich habe selten so eine ruhige Stadt wie Zürich erlebt. Hier ist zwar der schnöde Mammon allgegenwärtig - schon allein durch die horrenden Preise - aber dadurch eben auch die Möglichkeit das Leben stilvoll zu genießen. Eine Zeit lang dort einzutauchen, die schneebedeckten Berge in der Ferne zu sehen und gleichzeitig eine mediterrane Stadt zu erleben, war aufregend.

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im nomadenjahr - veldenz wanderweg

Der Veldenz Wanderweg, " Leading Quality Trail of Europe" - und nur wenige kennen ihn. 62,5 km durch die Nordwestpfalz in fünf Tagesetappen. Wir wollen ihn in drei Tagen reißen.

 

Erste Etappe: BurgLichtenberg - Rathsweiler. Länge 16,8km, 512m Aufstieg, 702m Abstieg. 

 

Ein letzter Kaffee bei Uschi im Brotladen in Thallichtenberg. Uschi kennt jeden und ist um keine Antwort verlegen. Bei ihr trifft sich alles, Samstag morgens um 9 Uhr. Unser Wanderoutfit lässt Fragen aufkommen - wer macht hier schon den Veldenzweg? Aber das wir so einsam auf weiter Strecke sind, erkennen wir erst viele Kilometer weiter... Wir suchen das Eingangstor zum Weg, welches wohl eher im übertragenen Sinne beschrieben wurde und entscheiden uns für den Marterpfahl mit der weißen Krone auf blauem Grund - dieses Symbol wird uns nun den Weg weisen. Es nieselt, ist kalt, 7 Grad Ende April, na ja. Nicht gerade ideales Wanderwetter, aber wie heißt es immer so schön: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur..." Also denn los. Ausgeschildert ist der Weg prächtig - an jedem fünften Baum ein Zeichen - wer sich hier verläuft ist selber schuld. Es geht gleich mal hoch zur Aussicht, die allerdings bei dem Wetter nicht so prickelnd ist, dann wieder hinab nach Ruthweiler. Ich lese schon mal die ersten Highlights am Wege nach: Fritz Wunderlich, einst ein berühmter Tenor hat in Kusel das Licht der Welt erblickt und ein Stück weiter in Blaubach hat Miroslav Klose den Fussballrasen das erste Mal geküsst. So weit so gut. Mich fasziniert dieses satte Hellgrün der Blätter eigentlich mehr, im Regen kommt es noch viel mehr raus - ich könnte grad reinbeißen wie in einen saftigen Apfel. Es geht weiter auf und nieder, immer wieder, denn das Pfälzer Bergland heißt nicht umsonst so. Wirklich schöne Aussichten über das weite Land - wenn die Wolken nicht wären. Wir suchen in Erdesbach das beschriebene Dorfcafé für eine Pause zum Aufwärmen, ist aber nix ausgeschildert. Die Ziegenkäserei sieht nett aus, ist aber zu.  Wer will, kann hier auch Esel chartern, sie mit Kindern Gepäck, etc. beladen und mit ihnen wandern. Wir aber haben nur unsere Füße. Also weiter. Vorbei am Militärgelände (Sperrgebiet, Lebensgefahr, scharfe Munition!) geht es rauf zum Wartekopf. Die Hochebene sieht fast aus wie in der Heide, durch die Regennebel hat es dort jetzt eine ganz besondere Stimmung. Wir nehmen den Zuweg nach Ulmet ins Tal hinab, 1,2 km zum "Felschbacher Hof", unsere 4-Sterne-Herberge für die kommende Nacht. Mitten im Wald ein Wellnesshotel und das dort, wo in den verschlafenen kleinen Nestern der Westpfalz oft nicht mal eine Gaststätte zu finden ist. Einen Grog (mit Strohrum) an der Hotelbar, dann rundum-sorglos-saunieren, auf der Terrasse ausdampfen,  duschen und dann lecker essen - so macht wandern Spaß.

Kleiner Tip am Rande: Im Restaurant sollte man vorbestellen, wenn man sich abends stärken will. Das Hotel wird auch gern für Tagungen genutzt, da können schon ein paar Leute zusammenkommen, die auch essen wollen.

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im nomadenjahr - museum insel hombroich

Von einer Insel erwartet man ja eher ein Eiland im Meer. Der Park der Insel Hombroich in Neuss ist dagegen nur von der Erft umgrenzt - ein kleiner Fluß schlängelt sich um einen historischen Baum- und Pflanzenbestand. Begehbare Skulpturen, Pavillons voller Kunst  inmitten einer großartigen Parkanlage schaffen eine ganz spezielle Atmosphäre. Graugänse liegen im Gras, Weiden wiegen sich im Wind - eine Idylle, die ich zum Glück nur mit sehr wenigen Menschen geteilt habe. Hier kann man sich gut einen Tag lang aufhalten,  immer mal wieder stehen bleiben, staunen, sich wundern oder einfach auf eine Bank setzen und die Ruhe zwischen der Kunst genießen.

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im nomadenjahr - im hohen venn

Kleiner Ausflug nach Belgien: Gerade mal 5 km von Monschau entfernt liegt dieses Hochmoor beim belgischen Nachbarn. Früher wurde hier der Torf zum Heizen gestochen - heute ist es ein riesiges Naturschutzgebiet. Plötzlich ist alles flach. Ich scheine alleine hier zu sein, nach der Jägertruppe kommt mir niemand mehr entgegen. Es ist ganz ruhig, ich höre nur Vogelgezwitscher. Ein Biber war  hier, er hat mal eben einen kleinen Baum gefällt und der liegt jetzt quer über dem Weg. Die Holzstege sind manchmal ganz schön marode, teilweise gar nicht mehr vorhanden und ich weiß auch nicht, ob das jetzt so gut ist. Irgendwann denke ich nicht mehr daran und genieße nur diese Ruhe, Weite und Einsamkeit. 

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im nomadenjahr - ordensburg vogelsang

Der Begriff "Ordensburg" könnte zu Irritationen führen - das, um was es hier geht hat mit Sicherheit keinen religiösen Hintergrund. Auf der Ordensburg Vogelsang wurde die Elite der Nationalsozialisten herangezüchtet. Ein Ausbildungscamp mit Gehirnwäsche für potentielle Führer sozusagen. Wobei "Camp" sich jetzt schon wieder etwas salopp anhört: Man schlief zwar in Gemeinschafts-unterkünften und trainierte zusammen, die jungen Männer waren sich aber schon bewusst, dass ihnen eine ganz besondere Ehre zuteil wurde, wenn der Ruf an sie ging. Eine schöne Gegend haben sie sich auch ausgesucht, die braun uniformierten Herren - die Aussicht vom Adlerhof auf den Rursee und die Eifellandschaft ist schon gigantisch. Großzügige Sportanlagen und ein Schwimmbad boten den Raum, die Muskeln zu stählen und stärkten das Gemeinschaftsgefühl. Eigentlich sollte das alles noch viel viel größer werden. Ein über 100 Meter hoher Tempel, der wiederum auf einem riesigen Sockel stehen sollte war geplant. Vier solche Ordensburgen in allen vier Himmelsrichtungen sollten es werden, um das tausendjährige Reich zu manifestieren. Doch es kam anders und der Krieg dazwischen. Amerikaner und Belgier nutzten danach die Burg unter anderem als Übungsgelände. Einige der Gebäude stammen deshalb auch aus der Zeit der Belgier, wie zum Beispiel die oval gebaute Tankstelle, die so gar nicht in das sonst kantige Ambiente passt. Die gut zweistündige Führung durchs Gelände war mehr als spannend und man sollte sich das unbedingt einmal anschauen. Die ganze Thematik und das Ausmaß sind einfach unfassbar.

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im nomadenjahr - wilde narzisse

Es gilt die wilde Narzisse zu finden. Wenn möglich schön viele, damit es gute Bilder werden. Und zwar in der Eifel, denn da ist es schön nass und kalt. Komischerweise mag es das Blümchen genau so: Ordentlich karger Boden, nicht zu warm und immer schön in der Nähe vom Wasser. Daher kommen die Wildnarzissen auch nur in der Eifel und dem Hunsrück vor. Nun lag hier in Höfen aber erst vor zwei Wochen noch Schnee und die ersten Blüten haben sich mühsam nach oben gebohrt. Ich bin gespannt und bei der Narzissenführung im Perlbachtal dabei. Der Unterschied zu den bekannten Osterglocken ist nur im Detail zu erkennen: Die Stiele sind kürzer und in einem blaugrün, die Blüte im Verhältnis groß mit helleren, leicht ausgefransten Blütenblättern. Wenigstens lacht ab und zu die Sonne, aber hier ist alles schon noch ganz schön karg - ist eben auch einen Rock kälter als in Köln, nämlich genau 5 Grad. Wir machen uns auf den Weg und vereinzelt schaut da was Gelbes vor. Diese gelben Tupfer haben auch ihren Reiz im Grau der nackten Bäume. Als ob sie sagen wollten: "Hey, hallo, Leute - es ist Frühling?!". Aber Helga Menger macht Hoffnung:" Wir kommen noch zu den Narzissenwiesen - an den sonnenbeschienenen Hängen ist sicher mehr." Und es wurden mehr. Fasziniert haben mich ja dann auch die verschiedenen Moosarten, die kleine Landschaftsgemälde über die Felsen bilden. Auch da: Narzissen, genau wie am rauschenden Perlbach. Dieser heißt nicht umsonst so, denn früher gab es dort die Perlmuschel, die ob ihrer kleinen Perlen heiß begehrt war. Zwei Trichter stehen mitten im Wald - wer möchte, kann seine Echo in die Welt posaunen.

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im nomadenjahr - monschau

Pittoresk - so könnte man Monschau wohl am ehesten beschreiben. Eine Mischung aus Rothenburg ob der Tauber und Straßburg, nur viel viel kleiner - und hübscher. Ich mag Monschau! Die Gassen sind so eng, dass man sein Auto freiwillig auf den Parkplatz vor der Stadt stellt, aber das macht eben auch den Charme aus. Monschau liegt mitten in der Eifel, wirkt aber auf mich sehr französisch. Wenn wunderts auch - nach Belgien kann man praktisch rüber spucken.

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im nomadenjahr - tschö kölle

Ich will eine Lanze brechen. Für Hürth. Meine Bleibe der vergangen drei Wochen. Hatte man von Hürth doch immer so ein Bild von Industriestadt im Kopf - rauchende Schlote, kein Grün, viel Verkehr. Ist auch da. Aber nicht in Altstädten-Burbach, ein Vorort von Hürth und 8km weg von der Metropole. Dort ist es schon fast dörflich und hat diesen wunderbaren Otto-Maigler-See, der mir jeden Morgen eine perfekte 9km Laufrunde ermöglicht, an Schwänen, Enten und Graugänsen vorbei. Morgens trifft man da auch jede Menge Fischer an, welche die Ruhe vor dem Sturm nutzen. Und der kommt - allerdings so richtig erst im Sommer, dann strömen die Kölner hierher. Zurück laufe ich an beschaulichen Mini-Fachwerkhäuschen vorbei (Renate, ich konnte nicht anders:)), hole Brötchen beim Bäcker Klein - Idylle pur. Den Frühling hat jetzt auch endlich jemand ausgegossen und die Knospen sprießen wie wild. Ach ja: Und einen Jazzclub mit richtig guten Konzerten gibts hier auch.

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im nomadenjahr - miniaturbibliotheken

Gerda Weitz hat sich der ganz kleinen Welt verschrieben: Im Maßstab 1:12 baut sie in der Eifel Miniaturbibliotheken und Schaukästen, schafft Welten und Räume in Klitzeklein. Im Gegensatz zu anderen Miniaturisten bevorzugt sie aber das geordnete Chaos. In ihren Bibliotheken sieht es aus, als hätte gerade ein zerstreuter Professor nach einem ganz bestimmten Titel gesucht, vielleicht auch gefunden und wäre dann abgehauen. Die unordentlichen Räume stellen Fragen an den Beobachter: Was mag gerade passiert sein, wer wohnt hier? Mich hat ihre Arbeit total fasziniert, immer wieder habe ich beim Fotografieren neue Details entdeckt, die so genau nachgebildet sind, dass sie einfach verblüffen. Die Möbel baut sie alle aus kleinsten Sperrholzplatten zusammen, polstert Sessel auf und gibt dem Holz einen alten Anstrich. Beklebt jeden der unzähligen Bücher einzeln von Hand mit eigenem Umschlag, versieht jeden Briefumschlag mit beschriebener Vorder- und Rückseite - man mag es sich gar nicht vorstellen wieviel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail dafür nötig sein muss.                                                                               www.miniaturen.net

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im nomadenjahr - der besteckkünstler

Omas Tafelsilber ist nun endlich zu was Nutze und muss nicht in der Schublade verstauben: Arno Münch schafft die Verwandlung von Löffel, Gabel, Messer zu etwas wirklich Schönem, einem Schmuckstück, dem man die ursprüngliche Form so gar nicht mehr ansieht. In seiner Werkstatt in Köln-Ehrenfeld entstehen ganz wundersame Dinge und oft musste ich nachfragen, was das denn nun eigentlich einmal war. Fünfzehn Mokkalöffel ergeben eine Kette, zwei Suppenkellen eine Dose und die Gebäckzange wird zum Armreif. Nur mit Hand, Hammer und Zange kann er das versilberte Material klopfen, biegen, in Form bringen. Mit einer ganz besonderen Technik kommt Struktur in die Oberfläche, wird poliert oder aufgeraut. Zu dritt sind sie in der Klarastraße - jeder der Besteckkünstler bringt seine  Handschrift und Ideen ein. Er zeigt mir mal eben, wie aus einem Löffel ein Ring und eine Kette werden kann und schenkt mir zum Abschied einen wunderschönen Ring - ich bin ganz gerührt.                                                                                   www.besteckkuenstler.de

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im nomadenjahr - die kapelle im feld

Ein Parkplatz, ein Dorf und meilenweit keine Kapelle - so sah es aus als ich in Wachendorf ankam. Aber immerhin ein Schild und ein Wegweiser zur Bruder-Klaus-Kapelle. Also Kamera auf den Rücken und los. Als ich ums Eck biege sehe ich sie: Für mich meilenweit entfernt steht sie da wie ein Festungsturm mitten in der Eifel, drum herum nur Bauernhöfe und Felder. Nach einer Viertelstunde war ich oben und - beeindruckt. Aus Flusskiesel, rotem und gelben Sand der Eifel hat Peter Zumthor diese fünfeckige Skulptur geschaffen mit einer dreieckigen Tür, welche leider an diesem Tag für mich verschlossen war. Nur durch einen Schlitz konnte ich erahnen, was sich innen verbirgt - da muss ich wohl noch mal hin...

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im nomadenjahr - maastricht in 6 stunden

Maastricht - nur 1,5 Stunden weg von Köln - da bietet sich doch ein Kurztrip an. Als ich am Freitag mittag ankomme, ist grade Wochenmarkt auf dem großen Platz vor dem Rathaus. In dem Getümmel höre ich französisch, englisch, holländisch und deutsch - Sprachfetzen eines quirliges Miteinanders in einer multikulturellen Stadt. Ich denke, dass eine Runde um die Altstadt nicht schaden kann, esse noch einen Kibbeling und flaniere los. Im Café vor der alten Stadtmauer überlege ich noch, ob ich schon den ersten Stop einlegen soll, weil es so ruhig ist da und die Sonne lacht...

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im nomadenjahr - aachen

Mein perfekter Tag in Aachen:

 

Ich weiß nun wer King Loui ist, woher das Fischpüttelchen seinen Namen hat und dass man sich ganz schnell in luftiger Höhe über drei Ländern gleichzeitig befinden kann.

 

24 h Aachen

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im nomadenjahr - köln

Ich habe meine neue Bleibe in Hürth bei Köln gefunden: Die liebe Gertrud hat mir ein Zimmer mit Aussicht gegeben und versorgt mich ganz wunderbar. Ich mag ihr kölsches "Määdchen", wenn sie mich anspricht, ihre Lebendigkeit und ihre Liebe zu Köln.

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Oldtimerfahrt in die Mandelblüte

Der mintfarbene Bus aus den 60zigern passt perfekt zum rosa Farbrauschen: Mit dem Oldtimerbus geht es der Pfälzer Mandelblüte  entlang.  Silke Schunck ist stilecht gekleidet und führt mit Witz und Wissen durch die Tour und die Mandelwochen. An der südlichen Weinstraße am Deutschen Weintor geht es los. Große Panoramafenster zum Schauen und Weingläser für den Grauburgunder finden sich im Bus, an den Tischen die rosa Blume und ein Lämpchen - hübsch siehts aus. Conny Froboess singt: "Zwei kleine Italiener, die träumen von Napoli...", der Weißwein schunkelt in den Gläsern und wir fühlen uns bei traumhaftem Wetter wie in Italien. Manch Liebhaber der Pfalz spricht hier ja schon von "kleinem Paradies" und ich muss sagen: er hat gar nicht so unrecht. Wenn Wacholderbüsche auf den sanften Hügeln vor den Pfälzer Bergen wie Zypressen wirken, kann man schon fast von einer pfälzischen Toskana sprechen. Erster Stopp im Weingut Wissing in Gleiszellen: Die Probierstube von Sabine Wissing ist mit ihren Mandelbildern dekoriert  - sie hatte in den letzten Jahren mehr Glück als ich, denn dieses Jahr fällt die Mandelblüte eher spärlich aus. "Ab jetzt wird nur noch rosa getragen", sagt sie und hat extra den rosa Schal übergeworfen. Feinen Mandellikör gibt es zu probieren, das Mandelbrot ist gleich weg genascht und weiter gehts in Richtung Bad Bergzabern. Dort im neuen "Café Herzog" gibts ein Mandeltörtchen und der Chef, Jürgen Meßler, röstet höchstpersönlich und live für uns die Mandeln, welche er später zur Mandelsymphonie mit Aprikosen veredelt - lecker! Die Panorama- Tour mit dem Oldtimer und Silke Schunck war nicht nur durch die pfälzischen Anekdoten ziemlich witzig, sondern hat mir auch die Mandel und die Pfalz (noch) näher gebracht.                                                                             www.mandelbluete-pfalz.de

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im nomadenjahr - kindermode auf bayrisch

Am Zipfel der Oberpfalz, in Weiden, habe ich Sabine Ivey-Frank getroffen. Zusammen mit ihrer Schwester entwerfen sie unter dem Label "Frank & Frank" Kindermode auf bayrisch, will heißen: Alltagstaugliche Dirndls mit angeknöpften Schürzen, bunte Trachtenjankerl, karierte Lodenhemden, vegane Lederhosen und allerlei gestrickte und genähte Accessoires. Das Schöne daran ist, dass alles in der Region gefertigt wird, vom Entwurf bis zum Nähen der Stücke. Diese bestehen teilweise noch aus den alten Stoffen der Großmütter, in der neuen Kollektion ausschließlich aus Öko-Baumwolle, Leinen und Naturgarnen, denn "ganz wie früher" wollen die Schwestern produzieren - inspiriert werden sie dabei durch die bayrische Heimat. Jedes Teil ist so geschnitten, dass es bis zu zwei Größen mitwachsen kann und so einfach länger tragbar ist.  Die veganen Lederhosen - aus Leinen genäht und daher total unbedenklich - und das Schnuffeltuch mit dem eigenen Namen drauf sind natürlich der Renner. 

 

 

 

 

 

 

www.frank-frank.bayern

 

 

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im nomadenjahr - Anne und die Wade

Bei Anne Berghöfer in Amberg schauen Köpfe aus der Wand, Häuschen hangeln sich die Wand entlang und Kellerfenster haben eine bunt gekachelte Umrahmung: Anne gestaltet Lebensräume mit ihrer Keramikkunst. Ihr Backsteinhaus ist der showroom - man geht einmal außenherum und wird immer noch nicht alles entdeckt haben. Bunt geht es zu und witzig und schräg. Zugleich vermietet sie eine Ferienwohnung im Künstlerhaus, die genauso farbenfroh von ihr gestaltet wurde. Ich war mittwochs beim Offenen Atelier dabei - hier kann jeder mit ihr zusammen etwas aus Ton formen, die eigene Idee verwirklichen und sich dabei von Anne helfen lassen. Habe spontan beschlossen, einfach mal mitzumachen und etwas zu formen, das mich an die Oberpfalz erinnert. Eine Kachel mit einer strammen Wade plus Wadenwärmer und Haferlschuh soll es werden - schaun wir mal. Der Klumpen Ton liegt auf dem Tisch und nun heißt es, ihn erst einmal mit dem Wellholz in eine möglichst quadratische Form zu bringen, was mich schwer ans Brotbacken erinnert, so weit so gut. Dann aber kämpfe ich mit der Wade - ich dachte, das wäre so einfach...Es ist dann wohl letztendlich irgendwie Etwas geworden, von dem wahrscheinlich nur ich weiß, was es darstellen soll. 

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im nomadenjahr - die perlenbeutelstrickerin

Eine Perlenbeutelstrickerin findet sich heute nicht mehr so leicht - schließlich wurden die Beutel aus den winzigen Perlen eher früher bei Hofe zum Kleid getragen. In Regensburg habe ich durch Zufall Claudia Flügel-Eber entdeckt: Sie ist wahrscheinlich eine der wenigen  Perlenbeutelstrickerinnen, die es überhaupt noch gibt, hat sich die Technik nach alten Vorlagen beigebracht und für sich zur Perfektion getrieben. Aus über 20.000 Perlen und hundert Arbeitsstunden besteht dieser Beutel, den man sich individuell von ihr anfertigen lassen kann. In einer riesigen, alten Kommode bewahrt sie ihre unzähligen Perlenschätze auf, in Walnüssen versteckt sie Edelsteine und besitzt wahrscheinlich das kleinste Museum für antike Perlenbeutel. Auch sonst hat sie eine Menge Ideen, um Altes wieder aufzupolieren und so gibt es in ihrem kleinen Laden unter den Schwibbögen ganz schön viel zu entdecken. Ich habe ihr beim Stricken zugeschaut und mir ist es unbegreiflich, wie man für diese Arbeit so viel Fingerspitzengefühl und Geduld aufbringen kann. Sie sagt, dass es sie ruhig macht und sie diese Arbeit wie die Luft zum Atmen braucht - ein Hingabemensch eben.  www.carakess.de

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im nomadenjahr - fischzug und fertig

Nun ist er endgültig beerdigt, der Fasching. Am Aschermittwoch haben ihn die schwarz gekleideten Männer der Knappnesia in Sulzbach-Rosenberg zu Grabe getragen. In der Fürstenquelle, zu Füßen meines Turmes, haben sie den leeren Geldbeutel ausgewaschen und das Ende der närrischen Zeit betrauert. Schweigend und mit Tränen auf der Backe sind sie von Gaststätte zu Gaststätte gezogen, um sich mit Freibier und saurem Fisch trösten zu lassen. "Beim "Sperber" (im dritten von sechs Wirtshäusern) gibts dann Bockbier, das wird hart..." sagte mir der ehrwürdige Vorsitzende, bevor sie loszogen. Von da an muss zahlen, wer unterwegs spricht - Strafe muss sein, schließlich ist das auch eine wahnsinnig traurige Veranstaltung...

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im nomadenjahr -  sulzbacher sonderlei

Sulzbach-Rosenberg, meine derzeitige Bleibenstadt, wird sogar als  einer der "111 Orte der Oberpfalz, die man gesehen haben muss" erwähnt. Natürlich gibt es da diese  Stadtmauer, in der ich wohne, aber außerdem eben auch noch ganz viel Spezielles, wie eine der schönsten (und geretteten) Synagogen Deutschlands, eine Historische Apotheke und die historische Druckerei J.E.v. Seidel - dort bin ich während einer Druckereibesichtigung zu meinen Wurzeln zurückgekommen. Allerdings habe ich mich auch noch nie so sehr verlaufen wie hier: die verschachtelten Häuser, oben, unten und am Berg sind einfach überall und manchmal weiß ich nicht, auf welcher Seite des Hügels ich gerade stehe. Doch von der Loretto-Kapelle, ganz oben auf dem Berg hat man den vollen Überblick und seitdem ich dort war, läuft es prima mit mir und Sulzbach.

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im nomadenjahr - luftkunst

Amberg hat nicht nur eine Stadtbrille, sondern ist auch Luftkunstort, gibt es so noch nicht, hat deswegen auch ein eigenes Ortsschild. Daher findet man dort auch ein Luftmuseum, eine Luftnacht, Luftmusik und Luftkulinarik. Im Museum war ich und es hat mich wirklich überrascht. Exponate rund um das Thema Luft hört sich jetzt nicht wirklich spannend an und doch ist es ganz anders: Ganz viel zum Mitmachen, Ausprobieren und verblüfft werden. Ich habe mich unter die Luftdusche gestellt, der Aeolsharfe zugehört, mit Luft Flipper gespielt - und den ersten Fliegenden Teppich gesehen. Fasziniert hat mich auch die Fotoausstellung in der Kapelle: Lothar Schiffler hat in seinem Projekt "AIRLINES" Vogelspuren in der Luft aufgezeichnet und als sog. Iskiographien umgesetzt.

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im nomadenjahr - hinter gittern

Offener Schlafvollzug: Die Mädels an der Rezeption tragen Uniform und drücken dem Gast einen Zellenschlüssel in die Hand, an der eine Kugel baumelt. In dem außergewöhnlichen Hotel "Fronfeste" in Amberg wird man in sichere Verwahrung genommen, denn es ist ein ehemaliges Gefängnis. Wasser und Brot sind gratis, beim Frühstück spielt man Knast, Land, Flucht und am Ende gibts Entlassungspapiere mit Stempel. Von der Einzelzelle bis zur Suite im ehemaligen Büro des Gefängnisdirektors, verzichtet man aber im Gegensatz zu den ursprünglichen Bewohnern weder auf ein modernes Bad noch auf TV, Steckdosen und Wärme im Zimmer. In der Kapelle befindet sich die Suite - wer will kann auch darin beten, aber wer will das schon bei dem feudalen Himmelbett... Der Knastcharme ist unverkennbar, aber genau das macht es aus.        www.hotel-fronfeste.de

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im nomadenjahr - die klatschmohnfrau

Marthe ist viel mehr als nur "die Klatschmohnfrau": Sie sprüht vor Ideen, sie hat mir ihr Atelier gezeigt, wir haben zusammen gegessen und einen Nachmittag lang rumgesponnen. Fast wäre ich in ihrem Gästehaus untergekommen, wir haben uns nur ein wenig verpasst - tja, das wäre ihr Preis gewesen: Ein komplettes Appartement mit Blick auf grüne Wiesen und so eingerichtet, wie ich es gern hätte. Wir haben über ihre neu gefundene Tierliebe gesprochen und ich habe Konrad, das lachende Schaf, geschenkt bekommen. www.atelier-marthe.com

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im nomadenjahr - im turm zu sulzbach

Ich wohne in der Stadtmauer: Sulzbach-Rosenberg liegt in der Oberfalz und wurde verschachtelt an den Berg geklascht. Ganz oben das Schloss, unten der Erlbach und im Süden die Stadtmauer mit Turm - here we are. Frau Renner hat selber einmal diese Räume bewohnt und daher ist alles wunderbar eingerichtet: Zwei Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer, zwei kleine Örtchen, sechzig Quadratmeter auf drei Stockwerken - es ist viel größer als ich gedacht habe.

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